Freistuss Nr. 39: Die Ein-Klassen-Gesellschaft
Auch als Hertha BSC vor knapp sechs Jahren letztmalig die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga erklommen hatte, gehörte Dick van Burik schon zur Berliner Stammformation. Damals, im Dezember 2000, hatte der Niederländer nach dem wenig beeindruckenden 2:2 gegen den SC Freiburg mit dem Verweis auf die patzende Konkurrenz erklärt: "Das Gute ist, dass in der Bundesliga derzeit jeder jeden schlagen kann. Das macht die Saison so interessant."
Und genau von dieser Tatsache profitiert der Hauptstadt-Club auch dieser Tage wieder. Acht Punkte nach vier Spieltagen – das hätte im vergangenen Jahr gerade einmal für den vierten Rang gereicht. Hinter jenem Trio, das damals das Maß aller Ligadinge war: Der FC Bayern München, Werder Bremen und der Hamburger SV hatten gemeinsam zum Vergleichszeitpunkt der Vorsaison bereits stolze 32 Zähler (12/10/10) auf der Habenseite, heute gerade einmal 16 (7/6/3).
In der höchsten deutschen Spielklasse schlägt momentan tatsächlich jeder jeden. Nur Hertha BSC, der 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt sind noch unbesiegt, auch wenn man das Publikum nicht mit millionenschweren Nachverpflichtungen oder begeisterndem Hurra-Fußball bei Laune hielt. "In der Bundesliga gibt es keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Hier zählt nur der Erfolg", umschrieb beispielsweise Petrik Sander, Coach des Tabellenvierten Energie Cottbus, das neue Ligagefühl. Effizienz ist geil!
Diese wiederum scheint der Deutsche Meister nach Jahren des humorlosen Dauersiegens noch zu suchen. Die sensationelle 1:2-Pleite von Bielefeld provozierte beim FC Bayern zumindest ein heilloses Durcheinander an Erklärungsversuchen, das weit über die klassischen Ausflüchte "englische Woche" und "kräftezehrende Weltmeisterschaft" hinausging. Letztlich macht auch die Tatsache, dass man in München noch zwischen "Wir müssen offensiver spielen" (Philipp Lahm) und "Wir dürfen nicht so offensiv spielen" (Oliver Kahn) schwankt, die Saison so interessant.
Womit wir wieder beim fast sechs Jahre alten Ausspruch Dick van Buriks wären. Von einer Bundesliga, in der jeder jeden schlagen kann. Und die in der Tat lange nicht mehr so viel Spannung versprochen hat wie in dieser Spielzeit.
(Christian Helms, sportal.de)
Und genau von dieser Tatsache profitiert der Hauptstadt-Club auch dieser Tage wieder. Acht Punkte nach vier Spieltagen – das hätte im vergangenen Jahr gerade einmal für den vierten Rang gereicht. Hinter jenem Trio, das damals das Maß aller Ligadinge war: Der FC Bayern München, Werder Bremen und der Hamburger SV hatten gemeinsam zum Vergleichszeitpunkt der Vorsaison bereits stolze 32 Zähler (12/10/10) auf der Habenseite, heute gerade einmal 16 (7/6/3).
In der höchsten deutschen Spielklasse schlägt momentan tatsächlich jeder jeden. Nur Hertha BSC, der 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt sind noch unbesiegt, auch wenn man das Publikum nicht mit millionenschweren Nachverpflichtungen oder begeisterndem Hurra-Fußball bei Laune hielt. "In der Bundesliga gibt es keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Hier zählt nur der Erfolg", umschrieb beispielsweise Petrik Sander, Coach des Tabellenvierten Energie Cottbus, das neue Ligagefühl. Effizienz ist geil!
Diese wiederum scheint der Deutsche Meister nach Jahren des humorlosen Dauersiegens noch zu suchen. Die sensationelle 1:2-Pleite von Bielefeld provozierte beim FC Bayern zumindest ein heilloses Durcheinander an Erklärungsversuchen, das weit über die klassischen Ausflüchte "englische Woche" und "kräftezehrende Weltmeisterschaft" hinausging. Letztlich macht auch die Tatsache, dass man in München noch zwischen "Wir müssen offensiver spielen" (Philipp Lahm) und "Wir dürfen nicht so offensiv spielen" (Oliver Kahn) schwankt, die Saison so interessant.
Womit wir wieder beim fast sechs Jahre alten Ausspruch Dick van Buriks wären. Von einer Bundesliga, in der jeder jeden schlagen kann. Und die in der Tat lange nicht mehr so viel Spannung versprochen hat wie in dieser Spielzeit.
(Christian Helms, sportal.de)
freistuss - 18. Sep, 14:24